Workshop Engagement - Mittun verleiht Flügel
Engagement verändert nicht nur die Welt, sondern auch die Engagierten. Das zeigte unser Herbst-Workshop 2025 im Projekt Pfarrinnovation
Monika Slouk
Es macht Spaß und gibt Sinn, und obendrein ist es nützlich: Wer seine Talente in die Gesellschaft einbringt, hat selbst etwas davon. In diesem Sinn hat der Workshop im Rahmen der Klosterneuburger Pfarrinnovation Raum gegeben, zu überlegen, wie man zum Zusammenleben in der Gesellschaft beitragen kann. „Der Glaube ist nicht die Voraussetzung für Engagement“, erklärt der Organisationsentwickler und Theologe Georg Plank, der den Innovationsprozess leitet.
Gutes Tun ermöglichen
Pfarrer und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen nicht persönlich jedes Bedürfnis der Menschen befriedigen. Sie sollen ermöglichen, dass sich Menschen in das Leben von Gesellschaft und Pfarre einbringen. Stiftspfarrer Reinhard Schandl freut sich, „dass der Pfarrsaal heute nicht leer ist“ – die anfängliche Skepsis sei der Freude gewichen, seit sich sechs Klosterneuburger Pfarren vor einem Jahr auf den gemeinsamen Innovationsprozess begeben haben. Am Anfang des Workshops waren neun Priester aus den beteiligten Pfarren anwesend, nicht alle konnten bis zum Schluss bleiben.
Orte der Seelsorge sind überall
Der Innovationsprozess hat bereits einige Veränderungen bewirkt, erzählen Mitglieder des Koordinationsteams. Auch wenn es manchmal mühsam sei, gemeinsame Termine zu finden, wie Sepp Fürst erfahren hat – die Verbundenheit zwischen Menschen, die einander bisher nicht kannten, wächst, stellt auch Diana Silvestru fest. Die Themen Gastfreundschaft, Konkurrenzdenken, Miteinander im Alltag, Motivationskultur und viele andere treiben die einsatzfreudigen Menschen beim Workshop um. „Viele Menschen in Klosterneuburg haben keinen Kontakt zur Kirche“ ruft Innovator Georg Plank in Erinnerung. „Und in Österreich sind seit kurzem weniger als 50 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner katholisch.“ Das ermögliche Anknüpfungspunkte – wenn man nicht nur den Kirchenraum als Ort der Seelsorge sieht, sondern alle Orte, an denen sich Menschen aufhalten.
Beziehung von Mensch zu Mensch
Menschen fühlen sich zugehörig, wo sie mitwirken können. Dafür gelte es laut Innovationsexperte Georg Plank einige Punkte zu berücksichtigen:
Eine Beziehung von Mensch zu Mensch aufbauen, die Talente von Menschen wahrnehmen und entsprechend fordern und fördern. Außerdem Sinn und Zweck des Tuns vermitteln sowie klären, worum es geht, und wie die Rahmenbedingungen und Zuständigkeiten sind. Die drei Wege zu mehr Engagement sind „klassisch“, „persönlich“ oder „innovativ“, erfahren die Schnuppergäste. Dass die Möglichkeiten, sich einzubringen, vielfältig sind, zeigte der „Marktplatz der Möglichkeiten“ am Ende des Schnupperworkshops.